Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sowie der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Christian Pfeiffer, stellten am Mittwoch in Berlin erste Ergebnisse einer Studie zu Gewaltausbrüchen gegenüber Polizeibeamten vor. Das wachsende Problem der Gewalt gegen Polizisten ist ebenfalls ein Tagesordnungspunkt auf der am Donnerstag beginnenden Innenministerkonferenz.
Der Studie zufolge werden die Täter immer jünger und agierten zunehmend unter Alkoholeinfluss. Insbesonders Streifenbeamte seien von Überraschungsangriffen und sonstigen Übergriffen betroffen, weniger hingegen Beamte von Sondereinsatzkommandos oder Einsatzhundertschaften.
Politiker der CDU fordern eine härtere Bestrafung solcher Taten, was von Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger jedoch abgelehnt wird. Sie sieht das Erfordernis eines Gesamtkonzepts, welches bei "Ausstattung und ausreichendem Personal" beginne und auch Aus- und Fortbildung miteinschließe.
Für die Studie wurden die online ausgefüllten Fragebogen von rund 21.000 Polizisten aus zehn Bundesländern ausgewertet. Die Befragung stand in der Kritik, da zunächst einzelne Fragen auf das Privatleben und die Kindheit der Polizisten abzielten. Trotz erfolgter Modifikation dieser Fragen verweigerten sechs Bundesländer ihre Teilnahme an der Erhebung. Während GdP-Chef Konrad Freiberg die Ergebnisse der Studie Ernst nimmt, verweist der Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Hermann Benker auf fehlende Repräsentativität.
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Kriminalität: . In: Legal Tribune Online, 24.05.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/587 (abgerufen am: 11.12.2024 )
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