Steuerfall Hoeneß: Strafanzeige sorgt für Wirbel

30.04.2013

In der Steueraffäre um Uli Hoeneß hat eine Münchner Rechtsanwaltskanzlei mit einer Strafanzeige gegen unbekannte Beamte der Münchner Staatsanwaltschaft für weiteren Wirbel gesorgt. Die Kanzlei begründete ihr Vorgehen am Montag damit, dass die Selbstanzeige des Bayern-Präsidenten öffentlich geworden war und damit das Steuergeheimnis verletzt worden sei.

Zunächst hatten die Rechtsanwälte den Eindruck erweckt, im Auftrag von Hoeneß zu handeln. Dieses Missverständnis korrigierten sie später und erklärten, die Anzeige sei "allein unsere eigene Initiative".

Die Staatsanwaltschaft München II konnte den Eingang der Anzeige zunächst nicht bestätigen. Sie ermittelt gegen Hoeneß wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Durch einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus war der Fall bekannt geworden.

Die Münchener Rechtsanwälte mahnten bei den Ermittlern Objektivität im Fall Hoeneß an und warnten auf Nachfrage vor einem "Sittenverfall". "Wir beobachten schon seit einiger Zeit mit Sorge, dass in manchen Teilen der Staatsanwaltschaften das Selbstverständnis, die objektivste Behörde der Welt zu sein, von dem Wunsch verdrängt zu werden scheint, parteiische Strafverfolgung nach US-amerikanischem Vorbild zu betreiben", so ihre Begründung für die Strafanzeige.

Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob sie gegen den Bayern-Präsidenten Anklage erhebt oder ob die Selbstanzeige am Ende doch wie von ihm erhofft strafbefreiend wirken kann.

dpa/plö/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Steuerfall Hoeneß: Strafanzeige sorgt für Wirbel . In: Legal Tribune Online, 30.04.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/8638/ (abgerufen am: 29.03.2024 )

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