Die Münchener Staatsanwaltschaft geht der Anzeige von Uli Hoeneß nicht weiter nach. Der Verdacht des Verrats von Dienstgeheimnissen steht im Raum. Es hätten aber nach einem Medienbericht tausende Finanzbeamte Zugriff auf Hoeneß Akte gehabt, wodurch weitere Ermittlungen wenig erfolgversprechend seien.
Die Staatsanwaltschaft München I hat das Ermittlungsverfahren zu Hoeneß' Steuerakte eingestellt. Der ehemalige Präsident des FC Bayern, der wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde, hatte Anzeige wegen Verrats von Dienstgeheimnissen erstattet. Der Vorwurf: Ein Finanzbeamter habe dem Stern Informationen über Hoeneß' Unterlagen beim Finanzamt zugespielt.
Die Ermittler sind nach einem Bericht von sueddeutsche.de zum dem Ergebnis gelangt, dass mit "ziemlicher Sicherheit" ein Gesetzesbruch vorliege. So sei ein Steuerbescheid von 2011 mit "hoher Wahrscheinlichkeit" von einem Informanten an den Stern weitergeleitet worden. Weil aber mehrere tausend Beamte über Jahre hinweg unkontrollierten Zugriff auf die Akte gehabt hätten, seien weitere Ermittlungen aussichtslos. Es könne kein Tatverdächtiger festgestellt werden.
Nach dem Bericht liegen beim Finanzamt über 8.000 Zugriffsberechtigungen für die Steuerakte von Uli Hoeneß vor. Jedoch seien nur 462 Zugriffe elektronisch protokolliert worden. Viele Mitarbeiter des Finanzamts oder anderer Dienststellen hätten auf die Akte zugreifen und diese auch ausdrucken können, ohne dass dies irgendwo vermerkt worden sei.
una/LTO-Redaktion
Verrat von Dienstgeheimnissen: . In: Legal Tribune Online, 25.08.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12985 (abgerufen am: 15.10.2024 )
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