Die Frankfurter Richter erledigten 2010 rund 470 Strafverfahren - etwa ein Drittel aller Verfahren, die bei den neun Landgerichten in Hessen anhängig waren oder sind. Durchschnittlich 6,7 Monate dauerte ein Strafverfahren 2010. Das waren zwar 0,7 Monate mehr als im Vorjahr, aber 0,6 weniger als im Landesdurchschnitt.
Die Bedeutung des internationalen Banken- und Finanzplatzes Frankfurt spiegele sich in den Verfahren wider.
Weil immer mehr Klagen wegen Verkäufen von Wertpapieren und Beteiligungen eingingen, habe das Landgericht (LG) 2010 die siebte Spezialkammer für Bankensachen eingerichtet.
"Die Vielzahl der schwierigsten Fälle findet nur beim Landgericht Frankfurt statt", so der Präsident des LG, Klaus Scheuer, am Dienstag.
Scheuer zufolge werden auch viele Zivilstreitigkeiten vor dem LG verhandelt, obwohl sie keinen örtlichen Bezug haben. Als Beispiele nannte er einen Rechtsstreit über ICE-Tunnelarbeiten (Streitwert 1,1 Millionen Euro) und einen um Mängel an einem Einkaufscenter in Essen (Streitwert 6,6 Millionen Euro).
dpa/tko/LTO-Redaktion
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Hessische Justiz: . In: Legal Tribune Online, 25.06.2011 , https://www.lto.de/persistent/a_id/3562 (abgerufen am: 10.09.2024 )
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