Der umstrittene Autor Sucharit Bhakdi sprach im Zusammenhang mit der Zulassung von Corona-Impfstoffen von einem "Endziel" und einem zweiten Holocaust. Nun wurde er wegen Volksverhetzung angeklagt.
Die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holsteins hat den umstrittenen Mikrobiologen und Autor Sucharit Bhakdi wegen Volksverhetzung angeklagt. Sie wirft dem Beschuldigten in einer Mitteilung vom Donnerstag vor, in einem Interview im April 2021 im Zusammenhang mit kritischen Äußerungen über die Impfpolitik Israels mit generalisierenden Aussagen auch gegenüber in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden zum Hass aufgestachelt und diese als religiöse Gruppe böswillig verächtlich gemacht zu haben.
Außerdem wirft die Anklagebehörde Bhakdi vor, bei einer Wahlkampfveranstaltung am 24. September 2021 in Kiel eine Rede gehalten zu haben, in der er von der Zulassung von Covid-19-Impfstoffen in Zusammenhang mit einem "Endziel" sprach. Er habe von einem zweiten Holocaust gesprochen, wodurch das Schicksal von Jüdinnen und Juden unter der NS-Herrschaft verharmlost worden sein soll.
Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte das Ermittlungsverfahren gegen Bhakdi zunächst eingestellt. Später nahm es die Generalstaatsanwaltschaft wieder auf. Das Verfahren soll am Amtsgericht Plön verhandelt werden.
Bhakdi war Professor für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in Mainz. Mehrere seiner Thesen zur Covid-Pandemie wurden von Experten - etwa seines ehemaligen Instituts an der Universität Mainz – als irreführend oder falsch eingeordnet. Sein Buch "Corona Fehlalarm?" war eines der meistverkauften Sachbücher des Jahres 2020.
dpa/acr/LTO-Redaktion
Corona-Impfung und Holocaust-Leugnung: . In: Legal Tribune Online, 12.05.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/48431 (abgerufen am: 12.12.2024 )
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