Im August wurde am helligten Tag ein Georgier in einem Berliner Park von hinten erschossen. Die Mordermittlungen hat nun die Bundesanwaltschaft übernommen. Sie sieht Verbindung zu staatlichen Stellen Russlands.
Nach dem Mord an einem Georgier in Berlin war schnell die Rede von einem russischen Auftragskiller. Seit August wurde in alle Richtungen ermittelt. Jetzt gibt es neue Hinweise auf eine Verstrickung staatlicher Stellen in Russland mit dem Vorfall.
Der Generalbundesanwalt verdächtigt staatliche Stellen in Russland oder in der Teilrepublik Tschetschenien, den Mord an einem Georgier in Berlin beauftragt zu haben. Die Behörde hat deshalb die Ermittlungen zu der Tat vom August übernommen, wie in Karlsruhe am Mittwoch mitgeteilt wurde. Es bestehe ein Anfangsverdacht für einen mutmaßlichen politischen Hintergrund. Sie bewertet den Fall als "staatsschutzspezifische Tat von besonderer Bedeutung".
Das Opfer, ein 40 Jahre alter Tschetschene mit georgischer Staatsangehörigkeit, war am 23. August dieses Jahres in einem Park im Stadtteil Moabit von hinten erschossen worden. Sein Mörder hatte sich ihm am helllichten Tag auf einem Fahrrad genähert und auf Rücken und Kopf gezielt. Der mutmaßliche Täter war kurz darauf gefasst worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Zu den Vorwürfen schweigt er.
Bisher hatte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen geführt. Wegen einer möglichen Verstrickung Russlands hatte es früh Forderungen nach einer Einschaltung des Generalbundesanwalts gegeben. Die Erkenntnisse der Ermittler hatten erst einmal aber nicht für eine Übernahme des Falls ausgereicht. Die Bundesanwaltschaft ist nur zuständig, wenn es zumindest einen Anfangsverdacht gibt, dass der Geheimdienst eines ausländischen Staates hinter einer Tat stehen könnte.
dpa/mgö/LTO-Redaktion
Mord an einem Georgier in Berlin: . In: Legal Tribune Online, 04.12.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/39059 (abgerufen am: 13.10.2024 )
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