Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen gegen den Bonner Rechtsanwalt Mutlu Günal eingestellt. Er wurde verdächtigt, eine Terrororganisation unterstützt zu haben.
Über vier Jahre nach Beginn der Ermittlungen gegen den Bonner Strafverteidiger Mutlu Günal hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Dies bestätigte die Bundesanwaltschaft auf Anfrage von LTO. Zuvor hatte Spiegel Online darüber berichtet.
Günal hatte unter anderem den Islamisten-Prediger Sven Lau verteidigt, der 2017 vom Oberlandesgericht Düsseldorf wegen Unterstützung einer IS-nahen Terrorgruppe zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Wenig später gingen Ermittler des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts (LKA) und der Bundesanwaltschaft wegen eines ähnlichen Verdachts auch gegen den Anwalt vor und durchsuchten seine Kanzlei in Bonn.
Grund für die Ermittlungen waren nach Informationen von Spiegel Online Anschuldigungen eines ehemaligen Islamisten. Offenbar hatte Günal zuvor abgelehnt, den Mann vor Gericht zu vertreten. Dieser hatte dann behauptet, Günal hätte ihm bei der Ausreise nach Syrien geholfen. Allerdings kamen schnell Zweifel an der Aussage auf.
"Das Verfahren war von Beginn an ein schlechter Scherz, aber ich habe mich viele Jahre lang gut amüsiert", erklärte Günal gegenüber Spiegel Online. Er sei jedoch nicht nachtragend.
acr/LTO-Redaktion
Bekannter Strafverteidiger: . In: Legal Tribune Online, 11.03.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/44479 (abgerufen am: 22.01.2025 )
Infos zum Zitiervorschlag