Bringen nur Abitur und Studium gute Jobs und Anerkennung? Falsch, meint die FDP. Aus Sicht der Freidemokraten in NRW sollte sogar die Verfassung hier für Klarheit und Chancengleichheit sorgen.
Die nordrhein-westfälische FDP möchte die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung in der Landesverfassung verankern lassen. "Ein Meister muss genauso viel wert sein wie ein Master", sagte der FDP-Landesparteichef und Kinderminister Joachim Stamp der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Vorbild für diese Initiative sei die schweizerische Bundesverfassung.
"Es muss wieder möglich sein, mit einem mittleren Bildungsabschluss einen verantwortungsvollen Job in unserer Gesellschaft ausüben zu können", begründete der Spitzenkandidat der NRW-FDP für die Landtagswahl am 15. Mai den Vorstoß. Ein wichtiges gesellschaftspolitisches Zeichen auf dem Weg sei die Öffnung der Polizeidienstlaufbahn auch für Realschulabsolventen. Die Nachfrage nach dem im August beginnenden Schulversuch ist nach Angaben der Landesregierung sehr hoch.
Die NRW-FDP wolle aber darüber hinaus gehen und mittlere Bildungsabschlüsse grundsätzlich aufwerten, erläuterte Stamp. Deshalb habe die Landespartei jüngst in einem Beschluss zu ihren Prioritäten nach der Landtagswahl festgehalten: "Kompetenzen und Fähigkeiten müssen Anerkennung finden - unabhängig davon, auf welchem Weg diese erworben wurden." An Hochschulen erworbene Kompetenzen sollten daher für die berufliche Bildung genauso anerkannt werden wie umgekehrt.
dpa/cp/LTO-Redaktion
FDP will Verfassungsänderung in NRW: . In: Legal Tribune Online, 22.04.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/48214 (abgerufen am: 04.12.2024 )
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