Im Alter von 18 Jahren hatte Joshua Browder bereits 30 Parktickets - und die Nase gestrichen voll. Der englische Student entwickelte ein Programm, das die Chancen einer Anfechtung der Knöllchen errechnet - mit einer ziemlich guten Trefferquote.
Mit einer intelligenten Software hat ein 19 Jahre alter Engländer derzeit enormen Erfolg. Der von Joshua Browder, Student der Stanford University, programmierte Algorithmus ermittelt für Falschparker individuell die Chancen eines Rechtsbehelfs. Angeblich mit großem Erfolg, wie der Guardian berichtet. In den vergangenen zwei Jahren konnten somit rund 160.000 Strafzettel wirksam angefochten werden – eine Erfolgsquote von 64 Prozent.
Das Programm, welches auf dem Portal DoNotPay abrufbar ist, richtet sich derzeit allerdings nur an Autofahrer bzw. Falschparker in London und New York. Es ermittelt anhand mehrerer Fragen zur konkreten Parksituation die Erfolgsaussichten und leitet die vermeintlichen Verkehrssünder bei Aussicht auf Erfolg sogar durch einen etwaigen Prozess. Kommt das Programm dagegen zu dem Ergebnis, dass ein Rechtsbehelf nicht erfolgversprechend ist, lehnt es den Fall ab. Fast zwei Drittel der angenommenen Fälle gingen so zugunsten der Parksünder aus, heißt es in dem Bericht.
Die Motivation dazu zog der junge Programmierers und Fahranfänger aus eigenen Erfahrungen. Er habe mit 18 Jahren selbst bereits 30 Parktickets erhalten, heißt es im Guardian. Gegenüber dem Magazin Venture Beat betonte er, sein Chatbot sei der Beweis dafür, dass künstliche Intelligenz nützliche Hilfsarbeit verrichten könne. DoNotPay wolle er weiter ausbauen. Profitieren könnten davon bald nicht nur Falschparker, sondern auch Passagiere von verspäteten Fliegern oder auch Flüchtlinge, die sich durch die Bürokratie kämpfen müssen.
una/LTO-Redaktion
Student entwickelt Algorithmus für Falschparker: . In: Legal Tribune Online, 29.06.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/19833 (abgerufen am: 11.10.2024 )
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