Mit dem halbjährlichen Transparenzbericht will Facebook auf die Kritik reagieren, beim Löschen von Hatespeech-Beiträgen nicht nachvollziehbar zu handeln. Nach den aktuellen Zahlen reagiert das soziale Netzwerk nun öfter auf kritische Beiträge.
Facebook schränkt nach eigenen Angaben vermehrt volksverhetzende, jugendgefährdende und/oder den Holocaust leugnende Inhalte ein. Das geht aus den Zahlen des Transparenzberichts hervor, den das Unternehmen halbjährlich veröffentlicht. So sind in dem sozialen Netzwerk im ersten Halbjahr 2016 1.093 solcher Inhalte "eingeschränkt" worden, 940 davon eingestuft als volksverhetzend. Von Juli 2015 bis Dezember 2015 waren es im Vergleich dazu lediglich 366 Inhalte insgesamt, die "eingeschränkt" wurden.
Facebook veröffentlicht auch, wie häufig staatliche Behörden wegen solcher Inhalte die Herausgabe von Nutzerdaten verlangen. Demnach gab es von Januar 2016 bis Juni 2016 3.695 Anfragen deutscher Offizieller, Facebook entsprach knapp jeder zweiten. Was das genau bedeutet und inwiefern Inhalte "eingeschränkt" werden, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Das soziale Netzwerk steht bereits seit geraumer Zeit in der Kritik, bei Hasskommentaren auf seiner Plattform nicht schnell und weitreichend genug durchzugreifen. Bundesjustizminister Heiko Maas setzte bislang aber eher auf Kommunikation als auf die Einleitung rechtlicher Schritte. Ebenso befassten sich die Justizminister auf ihrer Herbstkonferenz damit.
ms/LTO-Redaktion
Hatespeech: . In: Legal Tribune Online, 23.12.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/21571 (abgerufen am: 13.11.2024 )
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