Die Initiative "Für mehr deutsche Musik im Radio" hat bei der Staatsanwaltschaft Schwerin Anzeige wegen Diskriminierung gegen die Direktorin des Landfunkhauses Schwerin und den Chefredakteur des Senders NDR 1 Radio MV gestellt.
Schon im April starteten die Mitglieder der Bürgerinitiative "Für mehr deutsche Musik im Radio" eine Petition zu ihrem Anliegen im Landtag. Im NDR-Landesfunkhaus Schwerin kündigte man indes an, beim bisherigen Konzept zu bleiben und das Programm weiterhin breit gefächert zu gestalten. Daraufhin haben die Mitglieder der Initiative "wegen Diskriminierung" Anzeige gegen Landesfunkhaus-Direktorin Elke Haferburg und den Chefredakteur des Senders NDR 1 Radio MV, Joachim Böskens, erstattet. Einen entsprechenden Bericht des Nordkurier bestätigte der Vorsitzende der Bürgerinititative, Willi Behnick gegenüber dpa.
Die Initiative fordert überwiegend deutschsprachige Musik auf dem Sendekanal NDR 1 Radio MV. Ein Anteil von derzeit 80 Prozent englischsprachigen Titel im Musikprogramm sei eindeutig zu viel, sagte Behnick. Viele ältere Menschen verstünden kein Englisch. Die Gruppe der über 60-Jährigen stellt derzeit den größten Höreranteil von NDR 1 Radio MV.
Schon zur Petition von April hatte Haferburg die Musikauswahl als das Ergebnis wissenschaftlich fundierter Medien- und Marktforschung bezeichnet. Ziel sei es, so viele Höhrer wie möglich zufriedenzustellen. Deutscher Schlager polarisiere hingegen, jüngere Hörer könnten abschalten.
dpa/ms/LTO-Redaktion
Mehr deutsche Musik im Radio gefordert: . In: Legal Tribune Online, 10.09.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16863 (abgerufen am: 19.01.2025 )
Infos zum Zitiervorschlag