Bundesjustizminister Heiko Maas hat nach dem Terroranschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris mit zwölf Toten zu einer besonnenen Reaktion aufgerufen. "Freiheit und Rechtsstaatlichkeit werden wir uns von Terroristen nicht nehmen lassen", sagte Maas am Donnerstag in Berlin. "Terroristischer Bedrohung werden wir entschieden, aber mit Besonnenheit und Augenmaß begegnen."
Scharf attackierte der Minister die Reaktionen einzelner Gruppen auf die Attacke. "Die Art und Weise wie Pegida, AfD und NPD versuchen, diesen Anschlag für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, ist widerlich", rügte er. Muslime dürften nicht unter einen Generalverdacht gestellt werden. Es gebe keinerlei Grund für Islamophobie.
Der Vize-Bundesvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Alexander Gauland, etwa hatte den Anschlag in Paris als Rechtfertigung für die Anti-Islam-Bewegung Pegida bewertet und vor einer großen Gefahr durch den Islamismus gewarnt.
Maas hielt deutlich dagegen. "Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft gespalten wird - und werden deutlich machen: Terror hat mit dem Islam nichts zu tun", mahnte er. Der Anschlag auf das Satiremagazin sei auch ein Anschlag auf den Islam selbst. Die überwältigende Mehrheit der Muslime verurteile das Attentat als einen Verrat am eigenen Glauben. "Einen Kampf der Kulturen dürfen wir nicht zulassen.", äußerte sich Maas besorgt.
dpa/age/LTO-Redaktion
Nach Attentat auf Charlie Hebdo: . In: Legal Tribune Online, 08.01.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/14307 (abgerufen am: 08.10.2024 )
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