Im Zuge eines bundesweiten Ermittlungskomplexes haben Ermittler das illegale Download-Portal "usenetrevolution.info" abgeschaltet. Die Wohnungen von 42 Verdächtigen wurden durchsucht, einige wurden festgenommen.
Nach einer bundesweiten Razzia hat die Polizei ein illegales Download-Portal geschlossen. Über die deutschsprachige Seite waren Raubkopien von Kinofilmen, Musik und Computerspielen angeboten worden. Dadurch sei den Inhabern der jeweiligen Urheberrechte ein Schaden von mindestens 2,9 Millionen Euro entstanden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Freitag mit. Zuvor hatten die Ermittler die Wohnungen von 42 Verdächtigen in 13 Bundesländern durchsucht und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.
In Berlin durchsuchten Fahnder am Donnerstag die Wohnungen von fünf Beschuldigten. Sie stellten unter anderem Computer und diverse Datenträger sicher, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Die Beschuldigten sind vier Männer im Alter zwischen 48 und 72 Jahren sowie eine 55-jährige Frau. Einer von ihnen gehöre zu den mutmaßlichen Hauptverantwortlichen.
Laut der Berliner Staatsanwaltschaft hatte die nun abgeschaltete Plattform etwa 31.000 aktive Nutzer. Einer der Server des Portals stand den Angaben zufolge in den Niederlanden, weitere in Frankreich. Sie wurden mit Hilfe des Hessischen Landeskriminalamtes ausfindig gemacht und ebenfalls abgeschaltet.
Das Usenet ist ein weltweites Online-Netzwerk und ein eigenständiger Dienst im Internet, der lange vor dem World Wide Web entstanden ist. Über Newsgroups, die wie schwarze Bretter funktionieren, können auch Dateien ausgetauscht werden. Diese Funktion wird von Kriminellen auch für den Vertrieb von Raubkopien missbraucht.
dpa/acr/LTO-Redaktion
Raubkopien im Internet: . In: Legal Tribune Online, 10.11.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/25487 (abgerufen am: 04.10.2024 )
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