SPD und Grüne in Hamburg wollen die Provisionen für Immobilienmakler neu regeln. Dabei herrscht jedoch keine Einigkeit über die Ausgestaltung. Die SPD kündigte am Montag eine Bundesratsinitiative an.
Die in Hamburg alleinregierende SPD und die oppostionellen Grünen wollen die Provisionszahlungen für Wohnungsmakler zugunsten der Mieter neu organisieren. Die SPD möchte, dass die Maklercourtage künftig vom Vermieter hälftig mitgetragen wird. Den Grünen geht das nicht weit genug. Sie fordert, dass derjenige den Makler bezahlt, der ihn auch bestellt hat.
Hamburg gilt als einer der umkämpftesten Wohnungsmärkte Deutschlands. Gleichzeitig stiegen in den vergangenen zwei Jahren die Mieten stärker als in den Jahren zuvor. Die wenigen freien Wohnungen werden dabei in der Regel im Auftrag der Vermieter von Maklern vermittelt. Die Courtage - derzeit bis zu zwei Monatsnettokaltmieten plus Umsatzsteuer - haben jedoch meist die Mieter zu bezahlen.
"Wer in Hamburg eine Wohnung sucht, hat in der Regel große
Schwierigkeiten, überhaupt etwas zu finden, muss dann eine hohe Miete
in Kauf nehmen und schließlich noch die Maklercourtage zahlen",
erklärte der SPD-Stadtentwicklungsexperte Andy Grote. Gerade in
Zeiten eines angespannten Wohnungsmarktes stehe der Courtage aber
kein entsprechender Arbeitsaufwand des Maklers gegenüber.
Die SPD räumt ein, eine hälftige Teilung der Maklerkosten nur deshalb vorzuschlagen, damit eine Zustimmung der schwarz-gelben Bundestagsmehrheit für eine Änderung des bundesweit geltenden Gesetzes zur Regelung der Wohnungsvermittlung gefunden werden könne.
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BGH: Nebenkosten bei Miete müssen transparent sein
Bundesratsinitiative aus Hamburg: . In: Legal Tribune Online, 23.01.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/5378 (abgerufen am: 10.10.2024 )
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