Berliner Senat stoppt RTL-Dreharbeiten: Vorerst keine Filmaufnahmen aus dem Kreißsaal

26.02.2013

Seit Tagen werden auf der Entbindungsstation im Klinikum Friedrichshain der Vivantes GmbH Geburten gefilmt. Der Kölner Privatsender will diese Aufnahmen für seine Doku-Soap "Babyboom - Willkommen im Leben" verwenden. Der Berliner Senat ordnete am Dienstag die Aussetzung des Projekts an.

Ausschlaggebend für die Entscheidung sind nach einer Pressemitteilung des Senats der Schutz der Kinder und der Arbeitnehmer. Senator Mario Czaja wies in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Finanzen als Eigentumsvertreter die Geschäftsführung von Vivantes an, die Filmaufnahmen bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung auszusetzen.

Dem Aufsichtsrat, dem auch Vertreter des Senats angehören, und der Eigentumsvertretung sei das Vorhaben von Vivantes, im Klinikum Friedrichshain Kameras auf der Entbindungsstation zu installieren und dort für eine RTL-Serie zu filmen, zuvor nicht bekannt gewesen. Es handele sich grundsätzlich um ein operatives Geschäft der Vivantes GmbH, das nicht zustimmungspflichtig sei und welches die Geschäftsführung des Unternehmens allein verantworte, teilte der Senat mit Blick auf seine Verbindung zum Aufsichtsrat von Vivantes mit. 

Nach Bekanntwerden der Dreharbeiten mehrten sich in den vergangenen Tagen die Bedenken, dass die allgemeinen Persönlichkeitsrechte der Kinder und die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht ausreichend gewahrt werden. Daher solle das Vorhaben auch auf die Tagesordnung der nächsten Aufsichtsratssitzung gesetzt werden. Diese wird voraussichtlich am 20. März 2013 stattfinden.

tko/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Berliner Senat stoppt RTL-Dreharbeiten: Vorerst keine Filmaufnahmen aus dem Kreißsaal . In: Legal Tribune Online, 26.02.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/8226/ (abgerufen am: 28.03.2024 )

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