Ein knappes halbes Jahr nach dem Freispruch der Amerikanerin Amanda Knox und ihres Ex-Freundes in einem nie aufgeklärten Mordfall hat das oberste Gericht Italiens den Ermittlern eklatante Fehler vorgeworfen.
Die Ermittler seien falschen Spuren nachgegangen und hätten sich auch von dem enormen Medieninteresse an dem Fall beeinflussen lassen. Die Polizei habe der Öffentlichkeit möglichst bald Schuldige präsentieren wollen, teilte das Gericht in seiner Urteilsbegründung am Montag mit.
Das oberste Gericht hatte am 27. März die Verurteilung von Knox und Rafaelle Sollecito zu langen Haftstrafen aus der Vorinstanz gekippt. Die Urteilsbegründung folgte erst später.
Knox und Sollecito war vorgeworfen worden, 2007 die damals 21 Jahre alte Britin Meredith Kercher in der Universitätsstadt Perugia ermordet zu haben. Beide wurden 2009 zu langen Haftstrafen verurteilt. 2011 wurden sie freigesprochen, Knox kehrte in die USA zurück. Der Fall ging durch weitere Instanzen, Knox und Sollecito wurden erneut verurteilt, das oberste Gericht Italiens sprach sie dann im März dieses Jahres endgültig frei.
dpa/age/LTO-Redaktion
"Engel mit den Eisaugen": . In: Legal Tribune Online, 08.09.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16830 (abgerufen am: 05.10.2024 )
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