Zwei Sportrichter gestorben: Sperre gegen Fuß­baller auf­ge­hoben

Beim Sportgericht sind innerhalb eines Tages zwei Richter verstorben. Eine Sperre gegen einen Fußballer des früheren Bundesliga-Clubs FC Homburg wurde deswegen aufgehoben. Das geht aus einer Pressemitteilung des Sportgerichts hervor: "In Anbetracht zweier Todesfälle im Sportgericht der Regionalliga Südwest innerhalb von 24 Stunden ist es dem Sportgericht nicht möglich, eine mündliche Verhandlung durchzuführen."

Der Spieler Christian Lensch vom FC Homburg hatte am vergangenen Samstag im Saarland-Derby bei der SV Elversberg wegen eines vermeintlichen Handspiels die Rote Karte gesehen und war daraufhin  für ein Spiel gesperrt worden. Die Homburger legten jedoch einen Einspruch gegen diese Entscheidung ein, weil Fernsehbilder eindeutig belegten, dass Lensch den Ball mit der Brust und nicht mit der Hand gespielt hatte. Der Schiedsrichter selbst gab seine Fehlentscheidung in dem offiziellen Spielbericht zu.

Sportgericht: "Nachträgliche Verhandlung kommt Wettbewerbsverzerrung gleich"

Die Berufungsverhandlung musste nun aber abgesagt und das Verfahren gegen den Spieler eingestellt werden. Der Verteidiger darf im kommenden Spiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern am Sonntag wieder eingesetzt werden.

Ein Vollzug der Sperre kam genauso wenig in Betracht wie eine Verlegung der Verhandlung. Denn den Spieler am Sonntag zuschauen zu lassen und die Sperre nachträglich aufzuheben wäre sinnlos; eine rechtzeitige Durchführung der Berufungsverhandlung angesichts der beiden Todesfälle indes unmöglich.

Der FC Homburg profitiert zwar von der Entscheidung, reagierte aber schockiert auf die tragischen Umstände. "Da rückt der Sport in den Hintergrund. Wir sprechen den Angehörigen und dem Sportgericht unser herzliches Beileid aus", sagte Geschäftsführer Rafael Kowollik.

dpa/mgö/LTO-Redaktion