2/7: AG München: Aggressives Schneeschippen
Vermutlich (noch) weniger gut als die sächsische Seniorin und der angezündete Bäcker dürften sich zwei bayerische Häuslebauer verstehen. Die beiden stritten sich vor dem Amtsgericht München, weil der eine beim Schneeschippen hin und wieder eine Schaufel der weißen Pracht aufs Grundstück des anderen fallen ließ.
Besonders fatal: Einmal habe der Schippende dem vermeintlich Leidtragenden dabei sogar absichtlich tief in die Augen geschaut und ganz bewusst hämisch eine Schaufel voll Schnee über den Zaun geworfen. Letzterer verlangte deshalb Unterlassung mit dem Argument, durch den zusätzlichen Schnee verzögere sich im Frühjahr die Begrünung und es entstünden Schäden am Rasen.
Das Münchner Gericht konnte der beleidigte Bayer damit allerdings nicht überzeugen: Ein oder zwei Schaufeln Schnee auf dem Grundstück des anderen seien zwar geeignet, diesen zu provozieren und "das Verhältnis der Männer untereinander weiter zu verschlechtern." Allerdings sei der zusätzliche Schnee ja letztlich auch nur Wasser, das bei der ohnehin zugeschneiten Fläche keinen Unterschied mache.
Marcel Schneider, Unverhältnismäßig, provokant, haarsträubend: . In: Legal Tribune Online, 23.12.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/26173 (abgerufen am: 02.12.2024 )
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