Der Druck auf international tätige Wirtschaftskanzleien, im Ukraine-Konflikt Stellung zu beziehen, wurde stetig größer. Auf Solidaritätsbekundungen folgen nun Entscheidungen mit Blick auf den russischen Markt. Wer macht was?
Die Zeit des Schweigens ist vorbei. Fast alle großen Namen unter den internationalen Wirtschaftskanzleien haben sich mit einer Positionierung zum Ukraine-Konflikt lange Zeit schwer getan. Dass mit Linklaters eine Kanzlei aus dem Magic Circle ihren Rückzug vom russischen Markt verkündet hat, dürfte der Dominostein gewesen sein, der eine Kehrtwende eingeläutet hat.
Nach und nach haben in dieser Woche weitere Kanzleien ähnliche Maßnahmen in Aussicht gestellt. Über entsprechende Pläne von Norton Rose Fulbright hatte LTO bereits berichtet. Eine Übersicht mit öffentlich zugänglichen Ankündigungen und Erläuterungen im Original - ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Originaltöne der Kanzleien
Allen & Overy: Statement
Baker McKenzie kündigt Spin-Off der russischen Niederlassungen an: Statement
Baker Botts: Statement
Clifford Chance: Statement
Debevoise & Plimpton: Statement
Dentons gliedert die Büros in Moskau und St. Petersburg aus: Statement
DLA Piper: Statement
Eversheds Sutherland: Statement
Fieldfisher: Statement
Freshfields Bruckhaus Deringer: Statement
Gowling WLG: Statement
Herbert Smith Freehills: Statement
Hogan Lovells: Statement
Latham & Watkins: Statement
Linklaters: Statement
Norton Rose Fulbright: Statement
White & Case: Statement
Von CMS Deutschland heißt es in einer Mitteilung, die LTO am Freitagabend erreicht hat: "Mit Blick auf die derzeitige politische Situation hat sich CMS als globale Organisation dazu entschieden, den CMS-Standort in Russland nicht länger zu unterhalten. Daher zieht CMS sich aus dem russischen Markt zurück. Es erfolgt ein geordneter Geschäftsübergang auf das derzeit dort tätige Team. CMS ist davon überzeugt, dass diese Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt im besten Interesse unserer Mandanten getroffen wurde. Auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Moskau stehen wir in dieser massiven Umbruchsituation unterstützend zur Seite."
Auch von Akin Gump Strauss Hauer & Feld; Cleary Gottlieb Steen & Hamilton; Dechert; Morgan, Lewis & Bockius; Squire Patton Boggs und Winston & Strawn sind zwischenzeitlich Pläne zum Rückzug vom russischen Markt bekannt geworden.
(Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert, wenn neue Informationen vorliegen und/oder frei einsehbare Statements veröffentlicht wurden.)
Wirtschaftskanzleien und der Ukraine-Konflikt: . In: Legal Tribune Online, 10.03.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/47786 (abgerufen am: 13.11.2024 )
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