Wirecard-Skandal: Wei­tere Scha­dens­er­satz­klage gegen EY

22.12.2023

Die Kanzlei Nieding + Barth hat für über 13.000 Wirecard-Anleger beim LG München I eine neue Klage gegen EY eingereicht. Institutionelle und private Investoren fordern mehr als 700 Millionen Euro Schadensersatz.

Im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal ist Bilanzprüfer EY mit einer neuen Klage konfrontiert: Die Kanzlei Nieding + Barth hat am Freitag für mehr als 13.000 Wirecard-Anleger eine Schadenersatzklage beim Landgericht (LG) München I eingereicht. Mit Anhängen seien es 80.000 Seiten, teilten die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und DSW-Vizepräsident Klaus Nieding mit. Institutionelle und private Investoren forderten damit von EY mehr als 700 Millionen Euro. Die Kosten der Klage übernähmen britische Prozessfinanzier, die dafür im Erfolgsfall einen Teil des eingeklagten Geldes erhielten.

Der damals im Dax notierte Zahlungsdienstleister Wirecard war 2020 zusammengebrochen, nachdem 1,9 Milliarden angeblich auf Treuhandkonten verbuchte Euro nicht auffindbar waren. Ein Musterverfahren geschädigter Aktionäre vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht soll zentrale Fragen klären und mit seinem Urteil die Leitschnur für die weiteren Verfahren vorgeben. Zu den Beklagten zählen Ex-Wirecard-Manager und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, die die Bilanzen jahrelang testiert hatte. Der wegen Betrugs angeklagte frühere Vorstandschef Markus Braun steht seit einem Jahr vor einer Strafkammer des LG München I.

dpa/fkr/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Wirecard-Skandal: . In: Legal Tribune Online, 22.12.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/53491 (abgerufen am: 08.12.2024 )

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