Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will Morphosys übernehmen. Das Bundeskartellamt ist einverstanden. Rund um das öffentliche Erwerbsangebot beraten mehrere Großkanzleien.
Seit Februar ist bekannt, dass Novartis das Biotechnologie-Unternehmen Morphosys übernehmen und damit das Geschäft zur Bekämpfung von Krebserkrankungen stärken will. Die Schweizer bieten den Aktionären 68 Euro je Anteilsschein. Das Gesamtvolumen der Transaktion bewegt sich bei rund 2,7 Milliarden Euro. Das Bundeskartellamt (BKartA) hat das Vorhaben nun freigegeben.
Der Fahrplan von Novartis sieht vor, die Übernahme noch in der ersten Hälfte des laufenden Jahres abzuschließen. Das BKartA hat nach Angaben des Präsidenten Andreas Mundt "sehr genau geprüft", ob Beeinträchtigungen des Wettbewerbs im Bereich der Forschung und Entwicklung zu Wirkstoffen gegen Leukämie zu erwarten sind. Weil aber mehrere alternative Medikamente in der Entwicklung seien und man darüber hinaus mit Wettbewerb durch Generika rechnet, hat die Wettbewerbsbehörde keine durchgreifenden Bedenken.
Mundt verwies noch einmal explizit auf die 2017 in das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) aufgenommene Transaktionsschwelle. Trotz der hohen wirtschaftlichen Bedeutung hätte seine Behörde den Deal ansonsten nicht prüfen können.
Mindestens 65 Prozent der Morphosys-Aktien will Novartis im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebotes einsammeln, ein Delisting soll folgen. Rund um die Transaktion beraten Teams von Freshfields; Skadden; Latham & Watkins und LARK.
sts/LTO-Redaktion
Keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken: . In: Legal Tribune Online, 13.03.2024 , https://www.lto.de/persistent/a_id/54091 (abgerufen am: 05.10.2024 )
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