Der Börsengang des Münchner Unternehmens für Flugtaxis mit elektronischem Antrieb verlief holprig. Zumindest die Mindestflughöhe ist inzwischen erreicht. Die Kanzleien Orrick und Goodwin waren mit internationalen Teams beratend tätig.
Die Kursentwicklung der ersten Handelstage konnte der Erwartungshaltung rund um den Börsengang von Lilium nicht gerecht werden. Man kann den Spagat in den Köpfen der Anleger fast greifen. Auf der einen Seite die Hoffnung auf eine Revolution der Fortbewegung in der Luft. Auf der anderen Seite die Skepsis bezüglich der technischen, finanziellen und regulatorischen Hürden, die das Geschäftsmodell von Lilium birgt.
Senkrecht ist das neue Waagerecht
Die Münchener bauen Elektrojets mit sieben Sitzplätzen, die Start und Landung in senkrechter Position vollziehen, die Flugphase aber wie herkömmliche Flugzeuge absolvieren. Lilium ist nicht das einzige Unternehmen, das versucht, sich mit dieser Technologie im Flugsektor zu etablieren. Das Management verweist aber darauf, dass man in Sachen Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn habe.
Am 15. September war es soweit. Die Lilium-Aktie stand an der Technologiebörse Nasdaq mit den Handelskürzeln "LILM" und "LILMW" zum Abheben bereit. Schon im Vorfeld wurde es allerdings holprig. Lilium hat - wie immer mehr Unternehmen, die einen schnellen, günstigen und vergleichsweise unkomplizierten Weg an den Kapitalmarkt suchen - auf ein SPAC-Konstrukt gesetzt. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die speziell für den Zweck gegründet werden, um später als Börsenmantel zu fungieren, sogenannte Special Purpose Acquisition Companies (SPAC).
Zurückhaltung bei Qell-Aktionären
Im Fall von Lilium ist Qell diese Zweckgesellschaft. An der Spitze von Qell steht mit Barry Engle ein ehemaliger hochrangiger Manager von General Motors. Zwei Drittel der Qell-Aktionäre zeigten kein Interesse, nach der Fusion und dem IPO von Lilium weiter engagiert zu bleiben und gaben ihre Anteile ab. Setzt man diese Information in den Kontext einer Markterhebung durch die Citibank, wonach sich die Exitquote bei SPAC-Börsengängen inzwischen üblicherweise im Bereich von 70 bis 90 Prozent mit steigender Tendenz bewegt, ist die Quote im Fall von Lilium sogar noch sehr respektabel ausgefallen*.
Dennoch: Der Emissionserlös lag mit 584 Millionen Dollar deutlich unter den erhofften 800 Millionen Dollar. Zudem lastete die Zurückhaltung der Qell-Aktionäre auf der Stimmung und der Kurs sackte nach dem Börsengang zunächst kräftig ab. Inzwischen bewegt sich die Notierung mit rund 10,50 Dollar allerdings auf deutlich erholtem Niveau.
Kanzleien & Köpfe
Orrick Herrington & Sutcliffe
Auch die New Yorker Kanzlei Ropes & Gray war für Lilium mit einem Team um Partner Carl Marcellino tätig.
Goodwin Procter
Neben den genannten Kanzleien war noch eine ganze Reihe weiterer prominenter Namen der internationalen Beratungsszene an der Transaktion beteiligt: JP Morgan Securities und Barclays Capital (als Finanz- und Kapitalmarktberater für Qell) sowie Citigroup Global Markets (als Finanzberater für Lilium).
Weiterhin: Piper Sandler und Oppenheimer (als Finanzberater für Lilium); JP Morgan Securities, Barclays Capital und Citigroup Global Markets (als führende Platzierungsagenten für die PIPE-Transaktion) sowie JP Morgan Securities und Barclays Capital (als gemeinsame Book-Running-Manager für den Börsengang von Qell).
Orrick Herrington & Sutcliffe für Lilium:
Dr. Christoph Rödter (Federführung, Partner, M&A und Private Equity, München)
Chris Grew (Partner, Technology Companies Group, London)
Dr. Oliver Duys (Partner, M&A und Private Equity, Düsseldorf)
Stefan Renner (Partner, M&A und Private Equity, Düsseldorf)
Viktor Kolberg (Associate, M&A und Private Equity, München)
Ben Boi Beetz (Associate, M&A und Private Equity, Düsseldorf)
Mark Rossbroich (Managing Associate, M&A und Private Equity, Düsseldorf)
Martina Pfaffinger (Associate, M&A und Private Equity, München)
Alexandra Marchl (Associate, M&A und Private Equity, München)
Kirstie Parr (Associate, M&A und Private Equity, London)
Mark Mushkin (Partner, Capital Markets, New York)
Marsha Mogilevich (Partner, Capital Markets, New York)
Tommy Li (Associate, Capital Markets, New York)
Dr. Timo Holzborn (Partner, Capital Markets, München)
Dr. Lars Mesenbrink (Partner, Kartell- und Investitionsrecht, Düsseldorf)
Julius Schradin (Managing Associate, Kartell- und Investitionsrecht, Düsseldorf)
Harry Clark (Partner, International Trade & Compliance, Washington)
Jeanine McGuinness (Partner, International Trade & Compliance, Washington)
Douglas Lahnborg (Partner, Kartell- und Investitionsrecht, London)
Saira Henry (Senior Associate, Kartell- und Investitionsrecht, London)
Dr. Stefan Schultes-Schnitzlein (Partner, Steuerrecht, Düsseldorf)
Carsten Engelings (Associate, Steuerrecht, Düsseldorf)
J.T. Ho (Partner, Compensation and Benefits, San Francisco)
Juliano Banuelos (Partner, Compensation and Benefits, San Francisco)
Michael Yang (Partner, Compensation and Benefits, Santa Monica)
Goodwin Procter für Qell:
Gregor Klenk, (Partner, Private Equity, Frankfurt)
Joshua Klatzkin (Partner, Private Equity, Washington)
Michelle Tong (Partnerin, Private Equity, London)
Peter Junghänel (Partner, Immobilienrecht, Frankfurt)
Jocelyn Arel (Partnerin, IT, Boston)
John Haggerty (Partner, M&A, Boston)
Heiko Penndorf (Partner, Steuerrecht, Frankfurt)
Felix Krueger (Counsel, Steuerrecht, Frankfurt)
Joana Pamukova (Associate, Private Equity, Frankfurt)
Christina Papadimitriou (Associate, Private Equity, Frankfurt)
Carolin Keferstein (Associate, Private Equity, Frankfurt)
Priya Rupal (Associate, Private Equity, London)
Chris Buck (Associate, Private Equity, London)
Stefania Athanassopoulou (Associate, Private Equity, London)
Gleb Lidman (Associate, Immobilienrecht, Frankfurt)
Felix Weber (Associate, Immobilienrecht, Frankfurt)
*Die Angaben bezüglich der Citibank wurden am 22.09.2021 ergänzt
Orrick | Goodwin: . In: Legal Tribune Online, 21.09.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46071 (abgerufen am: 12.12.2024 )
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