Enorme Steigerungen bei den Rohstoff- und Energiepreisen zwingen die Bäckerei Goldjunge in die Insolvenz. Der vorläufige Insolvenzverwalter kommt von Schultze & Braun.
Die Genussbäckerei Goldjunge musste am 22. August 2022 einen Insolvenzantrag stellen. Das Amtsgericht (AG) Fürth hat Volker Böhm von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Goldjunge GmbH bestellt (Az. IN 404/22).
Böhm, Fachanwalt für Insolvenzrecht, kündigte an, dass Herstellung und Verkauf in den 26 Filialen des Unternehmens mit Sitz in Langenzenn in vollem Umfang weiterlaufen werden.
Die finanzielle Schieflage von Goldjunge ist auf erheblich gestiegene Beschaffungskosten für die in der Produktion eingesetzten Rohstoffe, sowie den starken Anstieg bei den Energiepreisen zurückzuführen, die das Unternehmen zuletzt nicht mehr kompensieren konnte.
Geschäftsführer Robin Schimpf beklagt, dass sich die Preise für Mehl oder Margarine in den vergangenen zehn Monaten nahezu verdoppelt hätten. Zudem habe Goldjunge derzeit monatlich um 100.000 Euro höherer Energiekosten als noch im Herbst des vergangenen Jahres.
Im Herbst 2018 musste das Unternehmen aufgrund eines Liquiditätsengpasses schon einmal einen Insolvenzantrag stellen. Im Sommer 2019 stimmten die Gläubiger von Goldjunge dem Insolvenzplan und damit dem Erhalt des Unternehmens zu.
Nach der erneuten Insolvenz sind Löhne und Gehälter der rund 300 Mitarbeitenden zunächst bis Ende Oktober gesichert. Böhm bemüht sich nach eigenen Angaben darum, einen Investor für Goldjunge zu finden um den Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze zu gewährleisten.
sts/LTO-Redaktion
Schultze & Braun: . In: Legal Tribune Online, 23.08.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/49402 (abgerufen am: 05.10.2024 )
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