Die Hauptversammlung der Axel Springer SE hat den vom Großaktionär KKR beantragten Squeeze-Out beschlossen. Hengeler Mueller berät den Medienkonzern dabei, während Freshfields Rechtsberater von KKR ist.
Der Springer-Konzern, der für seine journalistischen Marken Bild und Welt bekannt ist, ist 2019 mit KKR eine strategische Partnerschaft eingegangen, um schneller zu wachsen. Der Investor hatte sich nach und nach rund 47,6 Prozent der Anteile gesichert. Daneben halten Großaktionärin Friede Springer und der Vorstandsvorsitzende Döpfner künftig jeweils rund 22 Prozent.
Unlängst war dazu bekanntgeworden, dass Friede Springer einen großen Teil ihrer Anteile am Unternehmen Döpfner schenkt, zudem kauft er einen weiteren Teil ihrer Anteile. Die Enkel des Verlagsgründers, Ariane Melanie Springer und Axel Sven Springer, halten zudem sechs Prozent am Konzern mit rund 16.000 Mitarbeitenden.
Nur noch rund 0,9 Prozent der Springer-Aktien sind in Streubesitz. Diese Minderheitsaktionäre sollen nun eine Barabfindung von 60,24 Euro je Aktie erhalten.
Das geplante Ende des Aktien-Streubesitzes birgt für den Medienkonzern Axel Springer aus Sicht von Vorstandschef Mathias Döpfner Vorteile. Es ermögliche, "die von Vorstand und Aufsichtsratsrat beschlossene Wachstumsstrategie des Unternehmens umzusetzen", sagte der Springer-Chef vergangene Woche bei der digitalen Aktionärs-Hauptversammlung. Der Konzern zog sich in diesem Jahr von der Börse zurück.
Durch den Ausschluss der Minderheitsaktionäre entfalle etwa das Risiko, dass ins Handelsregister einzutragende Umstrukturierungen oder Kapitalmaßnahmen "durch unbegründete Klagen von Minderheitsaktionären verzögert werden können". Döpfner ergänzte: Beschlüsse der Hauptversammlung könnten "schneller und einfacher" herbeigeführt werden. Auf Veränderungen wirtschaftlicher Rahmenbedingungen könnte man schnell und flexibel reagieren.
Freshfields Bruckhaus Deringer hat Traviata, eine Holdinggesellschaft im Besitz von Fonds, die durch KKR beraten werden, beim Ausschluss der Minderheitsaktionäre und der Übertragung ihrer Aktien auf die Traviata beraten. Die Federführung lag bei Dr. Andreas Fabritius. Traviata hat vorübergehend Aktien im Wege von Wertpapierdarlehen erworben, um die für den Squeeze-out erforderliche Beteiligungsschwelle von mindestens 95 Prozent zu erlangen.
Hengeler Mueller war Rechtsberater der Axel Springer SE mit einem Team um Dr. Andreas Austmann.
ah/LTO-Redaktion
mit Material von dpa
Freshfields Bruckhaus Deringer für KKR:
Dr. Andreas Fabritius, Federführung, Partner, Global Transactions, Frankfurt
Dr. Heiner Braun, Partner, Global Transactions
Dr. Nicholas Günther, Partner, Global Transactions
Dr. Norbert Schneider, Partner, Tax
Klaus Beucher, Partner, DR – IPDR
Dr. Katrin Gaßner, Partnerin, Competition
Dr. Frank Röhling, Partner, Competition
Dr. Philipp Pütz, Global Transactions
Dr. Mesut Korkmaz, Global Transactions
Dr. Philip Denninger, Global Transactions
Henri Conze, Global Transactions
Björn Junior, Tax
Dr. Uwe Salaschek, Competition
Marie-Theres Urban, Competition
Alexander Sekunde, Competition
Dr. Teresa Ehlen, DR – IPDR
Dr. Philipp Roos, DR – IPDR
Hengeler Mueller für Axel Springer:
Dr. Andreas Austmann, Partner Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf
Dr. Carsten Schapmann, Partner Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf
Jesco Lindner, Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf
Dr. Annika Sonnenberg, Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf
Hengeler Mueller / Freshfields: . In: Legal Tribune Online, 30.11.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/43576 (abgerufen am: 14.12.2024 )
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