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Deutsche Wohnen | Vonovia: Keine Geheim­nisse beim Deal mit dem Ber­liner Senat

16.09.2021

Bunte Balkone an Wohnungen in Berlin Kreuzberg

(c) kasto | stock.adobe.com

14.000 Wohnungen will der Berliner Senat aus dem Portfolio von Deutsche Wohnen übernehmen. Zu den Details der Transaktion herrschte bislang größte Verschwiegenheit. Das VG Berlin bringt Licht ins Dunkel.

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Die Senatsverwaltung für Finanzen muss Details zum Milliardendeal mit Vonovia und Deutsche Wohnen nennen. Der Berliner Senat will gut 14.000 Wohnungen von den beiden Immobilienkonzernen kaufen. Bislang war öffentlich nicht bekannt, um welche Wohnungen es geht und wie hoch der Kaufpreis ist. Das Verwaltungsgericht Berlin habe am Dienstag eine entsprechende Entscheidung gefällt, sagte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch. Dem Gericht zufolge müssen Details zum Zustand, der Lage und zur Ausstattung der Wohnungen erteilt werden. Gegen den Entscheid sei Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg möglich. Bislang sei aber keine eingelegt worden. Zuvor hatte der RBB darüber berichtet.

Ein Sprecher der Finanzverwaltung sagte, die Entscheidung des Verwaltungsgerichts nach einem Eilantrag der Organisation FragDenStaat werde geprüft. Die Finanzverwaltung hat für Freitag eine Pressekonferenz angekündigt, an der neben Senator Matthias Kollatz (SPD) Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder der Deutsche Wohnen und Vonovia sowie der landeseigenen Wohnungsgesellschaften Berlinovo, Howoge und Dewego teilnehmen sollen.

Beurkundung für Freitag geplant

Die drei Gesellschaften kaufen die Wohnungen und finanzieren das mit Krediten. Der Kauf soll am Freitag beurkundet werden. Die Aufsichtsgremien der Gesellschaften haben dem Deal zugestimmt. Dem Vernehmen nach kosten die mehr als 14.000 Wohnungen zusammen rund 2,4 Milliarden Euro. Der umstrittene Wohnungskauf gilt als größter dieser Art seit langem. Am Donnerstag wird sich auf Antrag der FDP-Fraktion auch das Plenum des Abgeordnetenhauses mit dem Thema beschäftigen.

Die finanzpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Sibylle Meister, begrüßte die Entscheidung des Verwaltungsgerichts. Details zum Milliarden-Geschäft müssten transparent offengelegt und hinterfragt werden können: “Über 2 Milliarden Euro dürfen nicht ohne parlamentarische Beteiligung des Berliner Abgeordnetenhauses durchgewunken werden.” Ähnliche Kritik kam von Grünen und Linken.

Derzeit bewirtschaften die kommunalen Wohnungsgesellschaften in Berlin rund 340.000 Wohnungen und damit etwa ein Fünftel der rund 1,67 Millionen Mietwohnungen. Die Deutsche Wohnen ist mit rund 114.000 Wohnungen Berlins größer Vermieter.

dpa/sts/LTO-Redaktion

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Deutsche Wohnen | Vonovia: Keine Geheimnisse beim Deal mit dem Berliner Senat . In: Legal Tribune Online, 16.09.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46028/ (abgerufen am: 04.02.2023 )

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