Hamburg: Immer mehr Flug­ga­st­rech­te­klagen bei den Amts­ge­richten

10.10.2019

Die Amtsgerichte in Hessen meldeten es bereits im August, nun ziehen die Hamburger Resümee: Weil immer mehr Reisende bei Ärger mit der Airline Legal-Tech-Services nutzen, häufen sich entsprechende Klagen.

Nach verspäteten oder abgesagten Flügen zieht es auch in Hamburg immer mehr Reisende vor Gericht. Die Klagen in Fluggastrechtesachen gegen Fluggesellschaften haben seit 2017 in Hamburg zugenommen, sagte ein Sprecher der Hamburger Amtsgerichte der Deutschen Presse-Agentur.

Das Gericht gehe für 2017 von schätzungsweise 1.500 Verfahren und für 2018 von rund 2.800 Verfahren aus. In 2019 könnten es nach entsprechenden Schätzungen 4.000 werden, ergänzte der Sprecher. Sie würden bei den allgemeinen Zivilstreitigkeiten erfasst, aber in keiner eigenen Statistik geführt, sodass nur Schätzungen möglich seien.

Auffällig ist den Gerichtsangaben zufolge, dass Passagiere sich vermehrt an Rechtsdienstleister, meist Legal-Tech-Unternehmen, wenden, die dann im eigenen Namen Entschädigungen einfordern. Dementsprechend steige die Anzahl der von Rechtsdienstleistern erhobenen Klagen stärker an als die von Passagieren selbst erhobenen Klagen, sagte der Gerichtssprecher. Genaue Zahlen hierzu lägen aber nicht vor.

In Hessen hat der Richterbund bereits vor einer zu großen Belastung durch Fluggastklagen gewarnt; die dort ansässigen Amtsgerichte verzeichnen noch höhere Klageeingänge und sprechen von einer bewussten "Verfahrensverschleppung".

ms/dpa/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Hamburg: . In: Legal Tribune Online, 10.10.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/38101 (abgerufen am: 11.12.2024 )

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