Für viele Rechtsanwälte dauert die Suche nach Fachpersonal für ihre Kanzlei immer länger. Ein Forschungsbericht des Soldan Instituts, der Ende des Jahres erscheint, soll Antworten geben. Jetzt wurden erste Zahlen veröffentlicht.
Für Rechtsanwälte wird es immer schwieriger, Fachpersonal zu finden. Gleichzeitig bilden Anwaltskanzleien aber auch immer weniger Nachwuchs aus: Wurden 1980 in Deutschland von den damals mehr als 36.000 zugelassenen Rechtsanwälten noch 10.442 Ausbildungsverträge im Berufsfeld der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellen (Reno) geschlossen, waren es 2016 nur noch die Hälfte, obwohl sich die Zahl der Anwälte im gleichen Zeitraum mehr als vervierfacht hat.
In einem am Mittwoch angekündigten Forschungsbericht hat das Soldan Institut die Ursachen für den starken Rückgang juristischer Fachangestellter untersucht. Unter dem Titel "Berufsbildung in Anwaltskanzleien" gehen die Kölner Forscher unter anderem den Fragen nach, warum Anwälte teilweise auf die Ausbildung von Fachpersonal ganz verzichten, inwieweit die Ausbildung zur juristischen Fachangestellten heute noch attraktiv und die Ausbildungsinhalte zeitgemäß sind. Die Studie beschäftigt sich dabei auch mit der Weiterbildung zum Fachwirt und untersucht die Motive der Arbeitnehmer sowie die Erwartungen und eventuelle Hilfestellungen der Arbeitgeber.
Für den Forschungsbericht von Prof. Dr. Kilian, Direktor des Instituts, wurden nach eigenen Angaben insgesamt 3.000 nicht-anwaltliche Kanzleimitarbeiter und 750 Rechtsanwälte befragt. Die aus der Studie gewonnen Erkenntnisse sollen ein besseres Verständnis für die Gründe des Fachkräftemangels in deutschen Kanzleien ermöglichen.
mgö/LTO-Redaktion
Juristisches Fachpersonal: . In: Legal Tribune Online, 08.08.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/30229 (abgerufen am: 09.12.2024 )
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