Neues Auswahlverfahren EU

Wettbewerb um die Klügsten und Besten

Thurid KochLesedauer: 2 Minuten
Erstmals in diesem Jahr starteten die neuen Auswahlverfahren für Bewerber, die bei Kommission, Parlament, Rat oder anderen EU-Institutionen tätig werden wollen. Durch schnellere und häufigere Auswahlverfahren soll nun die Wartezeit von der Bewerbung bis zur tatsächlichen Einstellung verkürzt werden. Was erwartet den Bewerber nun in den Verfahren und wie kann er sich darauf vorbereiten?

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Zuständig für die Auswahl von Personal für die EU-Institutionen ist das Europäische Amt für Personalauswahl, EPSO. "Es besteht ein heftiger Wettbewerb um die Klügsten und die Besten", erklärt David Bearfield, Direktor von EPSO, "und deshalb brauchen wir eine Beschleunigung, Verschlankung und genauere Ausrichtung unserer Anstrengungen zur Auswahl von EU-Mitarbeitern." Durch die Reform sollen sich die Auswahlverfahren von früher 15 Monaten auf 5-9 Monate verkürzen und an Transparenz gewinnen.

Das Auswahlverfahren der EU, auch Concours genannt, gliedert sich in vier Schritte: Anmeldung, Vorauswahl, Assessment Center und Aufnahme in die Reserveliste. Wer am Auswahlverfahren teilnehmen möchte, kann sich ausschließlich online auf der Webseite von EPSO anmelden. In den computergestützten Vorauswahltests werden im Multiple-Choice-Verfahren unter anderem die Fähigkeit des sprachlogischen Denkens und des Zahlenverständnisses geprüft. In den neu konzipierten Zulassungstests wird der Fokus damit nun mehr auf auf die Prüfung von Kompetenzen als auf die Abfrage reinen Wissens gesetzt. Testbeispiele werden auf der Webseite von EPSO bereitgestellt.

Die besten Absolventen dieser Tests werden zu einem Assessment Center zugelassen. Auch hier fokussiert sich die Prüfung auf Kernkompetenzen, wie z.B. Analyse-, Kommunikations- und Teamfähigkeiten. Die hier erfolgreichsten Bewerber werden in eine Eignungs- bzw. Reserveliste aufgenommen, aus der die EU-Institutionen die benötigten Beamten rekrutieren. Vor der Reform konnten zwischen Erstellung der Reserveliste und Einstellung schonmal mehrere Jahre vergehen, nun soll maximal innerhalb eines Jahres jedem Bewerber der Reserveliste ein Job offeriert werden.

Vorbereitungskurse beim Auswärtigen Amt

Das Auswärtige Amt bietet regelmäßig mit einigem Vorlauf zu den Auswahlverfahren der EU Vorbereitungskurse an. Unter Anleitung eines Trainers werden typische Aufgaben gelöst und ein erfahrener EU-Beamter steht den Teilnehmern für Fragen rund um das Thema Karriere und Arbeiten in der Kommission zur Verfügung. In der Seminargebühr von 110 € ist zudem der Zugang zu einer auf das EU-Verfahren ausgerichteten Internetlernplattform enthalten. Auf euphorum.org finden Interessenten Übungsmöglichkeiten zu Multiple-Choice-Tests. Die Lernplattform kann auch Bewerbern nutzen, die kein Seminar beim Auswärtigen Amt buchen. Dann sind Gebühren zwischen 39,90 € und 49,90 € für 9 Monate Zugang fällig.

Auch wer in die zweite Runde kommt und an einem Assessment Center teilnehmen darf, erfährt Unterstützung durch das Auswärtige Amt. Hierfür werden zweitägige Coachings angeboten, die sich inhaltlich und strukturell am Assessment Center der EU orientieren.

Über aktuelle Seminare und Termine informiert der Newsletter des Auswärtigen Amtes "Karriere in Europa" oder Ansprechpartner im Auswärtigen Amtes. Newsletter und Kontaktdaten finden Sie auf der Webseite der Behörde.

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