Geschlechtergerechte Sprache sorgt für Aufregung. Gerade auch wenn es um Rechtstexte geht. Rechtsprofessorin Anna Katharina Mangold vertritt bei "Allein unter Juristen", dass das Gendern auch vor Gesetzen nicht Halt machen sollte.
"Gesetze sind auch die Selbstregierung des demokratischen Volkes. Das heißt, sie richten sich immer an die Bürger:innen und die sollen sich auch angesprochen fühlen (…) Für eine Verfassung gilt das auf jeden Fall. Sie ist das Gründungsdokument einer politischen Gemeinschaft und dort so zu formulieren, dass sich alle Personen in diesem Land auch angesprochen fühlen, sollte wirklich ein Ziel des politischen Prozesses sein."
So Anna Katharina Mangold im LTO-Podcast "Allein unter Juristen" Die Professorin für Europarecht in Flensburg hat u.a. die feministische Rechtswissenschaft zum Forschungsschwerpunkt. Entsprechend hat sie zum Namen des Podcast "Allein unter Juristen" eine klare Haltung. Dies sei "antiquiert". Und das Gendern sollte auch bei Gesetzen nicht halt machen.
Rechtssprache war nie statisch, sagt Anna Katharina Mangold. So enthielt das Bürgerliche Gesetzbuch ab 1900 bewusst neu geschaffene deutsche Begriffe - im Sinne der Nationenbildung. Derzeit sind wir auf der Suche nach passenden Lösungen in einer Übergangsphase, in der sich jede:r positionieren müsse, so Anna Katharina Mangold. Das mache Demokratie aus.
Mit Podcasthost Beate Hinrichs spricht Anna Katharina Mangold auch über Probleme des Genderns und über die umstrittene Frage, ob die Verfassung sogar das Gendern verlangt.
LTO-Podcast "Allein unter Juristen": . In: Legal Tribune Online, 13.07.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/49035 (abgerufen am: 11.12.2024 )
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