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Präsentations-Alternativen: Die Nachfahren von PowerPoint

von Witold Pryjda

28.06.2010

vuvox Bildschirmpräsentation

Vuvox-Bildschirmpräsentation (Bild: www.vuvox.com)

PowerPoint ist verbreitet, einfach und zuverlässig. Und dennoch: Die standardisierte und langweilige Optik des Programms macht Meetings, bei denen es zum Einsatz kommt, oft genug zur Plage. Experimentierfreudige Nutzer finden im Netz aber Alternativen, die kurzweilige und zugleich seriöse Multimedia-Präsentationen ermöglichen.

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Wird bei einem Meeting eine Power-Point-Präsentation gestartet, verdrehen viele die Augen – zumindest wenn es keiner sieht. Das Microsoft-Programm ist zwar einfach zu lernen, verwandelt aber den interessantesten Inhalt in einen langweiligen Info-Einheitsbrei – von typografischen Fehltritten ganz zu schweigen. Treffend drückte es der Computer-Wissenschaftler Peter Norvig aus: "Der Einsatz von PowerPoint ist, als hätte man eine geladene AK-47 auf dem Tisch: Man kann sehr schlimme Dinge damit anstellen."

Im Internet findet man einige Alternativen zu PowerPoint. Damit ist aber nicht etwa das äquivalente Werkzeug von OpenOffice.org gemeint, die Gratis-Bürosoftware bietet dasselbe in Grün. Vielmehr sind es Tools wie Prezi oder Vuvox: Damit lassen sich mit einfachsten Mitteln interaktive Präsentationen – inklusive Musik und Videos – gestalten. Beide basieren auf Flash, Programmierkenntnisse sind dafür aber nicht Voraussetzung.

Multimedia statt Folie

Prezi unterscheidet sich fundamental von PowerPoint: Eine lineare Folienstruktur gibt es nämlich nicht. Stattdessen präsentiert sich Prezi in der Übersichtsdarstellung wie eine Mind-Map auf einem Blatt Papier: Das sind jene sternförmig aufgebauten Grafiken, die sich zur Ideensammlung von einem zentralen Thema wie Wurzeln nach außen hin entfalten.

Der Clou an Prezi ist, dass man die jeweiligen Bereiche anzoomen und multimedial gestalten kann. Man "fliegt" (grafisch stufenlos) vom Inhaltsverzeichnis direkt in einen Themenbereich. Dort kann natürlich Text eingebaut werden, aber eben vor allem auch Bilder, Audio-Dateien oder Videoclips. Wie Prezi funktioniert, geben Videos oder Beispielpräsentationen am besten wieder.

Prezi sticht auch deshalb hervor, weil es verspielt und seriös zugleich ist: Damit kann nicht nur die Australien-Reise vom letzten Herbst als spannende Multimedia-Show inszeniert, sondern auch ein komplexer Sachverhalt optisch kurzweilig präsentiert werden.

Wer Prezi geschäftlich einsetzen will, kommt nicht umhin, dafür zu zahlen. Zwar ist es in seiner "Public"-Version kostenlos, diese kann aber ausschließlich online genutzt werden. Problematischer ist der Umstand, dass erstellte Präsentationen auf der Prezi-Seite für alle sichtbar sind. Erst die "Enjoy" genannte Fassung, die rund 48 Euro pro Jahr kostet, ermöglicht einen Privat-Modus, mit dem man seine Dateien verstecken kann. Die "Pro"-Version ist mit 130 Euro im Jahr die teuerste, mitgeliefert wird hier aber ein Programm, mit dem Prezis auch offline erstellt werden können.

Wie bereits erwähnt, hat die Sache einen kleinen Haken: Prezi basiert auf der Software Adobe Flash. Die mag Apple allerdings nicht besonders, weshalb iPod und iPad diese Flash-Präsentationen nicht abspielen.

Mehr als eine Dia-Show

Das ist auch im Fall Vovox so, auch die Prezi-Alternative verweigert auf mobilen Apple-Geräten den Dienst. Was auch hier schade ist. Vuvox könnte man grob als Slideshow-Programm bezeichnen. Allerdings bietet dieser Dienst deutlich mehr, als bloß Fotos aneinanderzureihen und mit Musik zu unterlegen.

Auf einer zunächst endlosen Leiste platziert und gruppiert man Fotos. Diese Bild-Folge kann man dann quasi als Video abspielen, indem der sichtbare Ausschnitt von links nach rechts wandert. Innerhalb dieser Collage können sogenannte "Hotspots" markiert werden. Dort lassen sich unterschiedlichste Formate einbinden: Videos, Audio-Dateien, Texte oder Links. Wer sich manuell durch eine derartige Präsentation "schiebt", kann sich auch ganz einfach in und durch diese interaktiven Elemente klicken.

Sowohl Vuvox als auch Prezi erfordern, obwohl sie letztlich einfach zu bedienen sind, eine gewisse Einarbeitungszeit. Manch einer wird deshalb trotzdem zu PowerPoint greifen. Der Mehraufwand lohnt sich aber spätestens dann, wenn man im nächsten Meeting statt verdrehten Augen das eine oder andere "Oh" und "Ah" erntet.

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Witold Pryjda, Präsentations-Alternativen: Die Nachfahren von PowerPoint . In: Legal Tribune Online, 28.06.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/831/ (abgerufen am: 31.03.2023 )

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