Plagiatsskandale haben Doktorarbeiten in den vergangenen Jahren in Verruf gebracht. Martin Rath stellt neun neue Dissertationen vor, die wohl in jahrelanger Nachtarbeit entstanden sind. Mit dabei: Spiel, Sport und Prostitution.
Vor sieben Jahren erschütterte die Affäre um Karl-Theodor zu Guttenbergs zusammenkopierte Doktorarbeit "Verfassung und Verfassungsrang" nicht nur das juristische Promotionswesen.
Die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer mussten sich von Seiten der Fakultäten, deren Erkenntnisse sich auf naturwissenschaftliche Evidenzen stützen, den Vorwurf gefallen lassen, keine hinreichenden Seriositätsmaßstäbe an ihre höheren akademischen Arbeiten zu stellen.
Seither wird hier in unregelmäßigen Abständen und in kurzer Form auf neuere rechtswissenschaftliche Doktorarbeiten oder solche, die für die Wissenschaft vom Recht interessant sein mögen, aufmerksam gemacht.
Doktorarbeiten befriedigen in der Rechtswissenschaft ein oft dogmatisch eng gestecktes Erkenntnisinteresse. Der Versuch, ihnen einen für die allgemeine, auch juristisch unvorgebildete Öffentlichkeit bemerkenswerten Gesichtspunkt abzugewinnen – mancher der frischgebackenen Doktoren wird womöglich denken: aufzubürden – mag witzig, vorwitzig oder auch vorlaut sein.
Sollten sich hier allzu vorwitzige Zugänge abzeichnen: Bitte lesen Sie es nur als bescheidenen Hinweis auf Werke, die tatsächlich in jahrelanger mühevoller Nachtarbeit entstanden sind.
Martin Rath, Neun neue Jura-Dissertationen: . In: Legal Tribune Online, 05.11.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/25375 (abgerufen am: 10.10.2024 )
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