Swiss Legal Tech: Die Zukunft im Schweizer Recht

Nichtredaktionelles Advertorial ( Was ist das? )

16.08.2017

Digitale Technologien versprechen, den Alltag von Juristen, Unternehmern und Anwälten grundlegend zu verändern. Die Konferenz "Swiss Legal Tech" vom 2. bis 4. Oktober 2017 widmet sich den Chancen des digitalen Wandels in der Schweiz.

Viele glauben, dass in der Schweiz die Uhren anders tickten: Eine tief im 19. Jahrhundert wurzelnde liberale Verfassungstradition und kantonaler Eigensinn, eine weltoffene Nationalökonomie und ein besonderes Verhältnis zur umliegenden Europäischen Union bilden eine recht eigenständige Rechtskultur im Herzen Europas – und sind für die Juristinnen und Juristen der Schweiz keine unauflösbaren Gegensätze.

Neue Herausforderungen zeichnen sich nun mit der Digitalisierung des Rechtsmarktes, der Arbeitsplätze sowie der staatlichen Organisationsstrukturen ab – Juristinnen und Juristen in der Schweiz werden sich ihnen auf besondere Weise stellen müssen.

Im Mittelpunkt: der Alltag von Juristen

Die Veranstaltung "Swiss Legal Tech", die vom 2. bis 4. Oktober in Zürich stattfindet, nimmt sich der praktischen Folgen der Digitalisierung des Rechtsmarktes an und hat dabei auch einen besonderen Blick auf die Verhältnisse in der Schweiz. Im Mittelpunkt stehen Anwendungen für den Alltag der Juristen, Unternehmer und Anwälte.

Die Konferenz bildet den Abschluss einer insgesamt dreitägigen Veranstaltung, die am 2.Oktober mit einem zweitägigen "Hackathon" beginnt – mit dem Konferenztag aber auch zu einem separaten Besuch und Gedankenaustausch einlädt.

Die Digitalisierung von Rechtsordnungen und Märkten für juristische Dienstleistungen vollzieht sich nicht im luftleeren Raum, erklären Petra Arends-Palzer, Florian Glatz, Chris Küng und Antoine Verdon, die vier Konferenz-Initiatoren – sie wird in der Schweiz andere Formen annehmen als etwa in Frankreich, Italien oder in Deutschland, von der angelsächsischen Welt nicht zu reden.

Die Referentinnen und Referenten, die Teilnehmer aus der Praxis stellen sich den Fragen: Welches Potenzial bieten digitale Technologien für die konkrete Arbeit von Juristinnen und Juristen in der Schweiz?

Welche ihrer Chancen lassen sich nutzen, ohne dabei Risiken und Nebenwirkungen aus dem Blick zu verlieren? Wie können Konfliktpotenziale vorausschauend aufgelöst werden?

Anschluss an den Wandel nicht verlieren

Es gibt kaum einen Bereich, in dem die Folgen digitaler Technologien und die technologische Unterstützung der eigenen Arbeit, also der "Legal Tech", noch so unterschätzt werden wie in den juristischen Professionen.

Die Konferenz nimmt sich hierzu unter anderem der "Industrialisierung" juristischer Dienstleistungen,  dem "Machine Learning" sowie den Herausforderungen der Infrastrukturen an, die durch "Block Chains" auf die Welt der Juristen zukommen.

Die Veranstalter sind überzeugt, dass die Rechtsberatung schon jetzt vor der Herausforderung steht, sich zu verändern – und dies in einer grundlegenden Form.

Digitalisierung kommt zwar nur mit Verzögerung auch im Recht an, doch die Veränderungen versprechen, tiefgreifend zu wirken. Denn hochgradig strukturierte und formalisierte Bereiche des wirtschaftlichen und sozialen Handelns sind besonders geeignet, digitalisiert zu werden.  
Die Konferenz geht hierzu auf die drei praktisch wichtigsten Säulen der Digitalisierung im Recht ein, die "Industrialisierung", die "Intelligenz" sowie die "Vernetzung".

Was heisst Industrialisierung im Recht?

Wirtschaftsprüfer und Steuerfachleute leben bereits vor, was auf die Juristen noch zukommt – eine Standardisierung ihrer Dienste. So erlauben digitale Tools, also Legal Tech, inzwischen die "Industrialisierung" auch von Rechtsdienstleistungen, indem sie eine Standardisierung auf hohem Niveau ermöglichen.

Wie  Verträge mit Vertragsgeneratoren erstellt werden, die das optimale Wissen juristischer Experten so aufbereiten, dass auch ein kaum erfahrener Nutzer oder ein Laie eine rechtssicheren Vertrag "machen" kann, zeigt etwa das Beispiel des deutschen Anbieters smartlaw.de.

Die Abwicklung von Standardrechtsfällen schreitet ebenfalls voran, beispielsweise in der Durchsetzung der Rechte von Fluggästen oder von Verkehrsteilnehmern.

Kommunikationsketten zwischen einer Vielzahl von Beteiligten wie Verbrauchern, Unternehmen und Behörden können wegen ihres im Kern gleichen Inhalts und Formats maschinell automatisiert werden. Mittels intelligenter Verfahren kann die oft noch in der Zukunft liegende Digitalisierung der Kommunikationsschnittstellen, etwa zwischen Behörden und Bürgern, durch innovative Unternehmen vorweggenommen werden. Massenweise vorkommende Fälle, die einzeln kaum den Aufwand lohnen, werden so zur lohnenswerten Dienstleistung.

Besonderheiten von Land und Recht spielen hier eine Rolle. So ist eine Steuerklärung in der Schweiz ein weniger unangenehmer Vorgang als beispielsweise in Deutschland – bei Verkehrsbussen mag es sich umgekehrt verhalten.

Generell gilt, dass die steigende Komplexität des Rechts nach mehr Rechtsrat verlangt und steigende Kosten verursacht. Industrialisierung hilft, die Kosten zu senken und sogar mehr Recht für grössere Verkehrskreise zu erschliessen.

Bald werden es Generatoren nicht nur für einzelne Verträge, sondern für ganze Rechtsgebiete ermöglichen, mit feinsten Bausteinen komplizierte Texte zu erstellen. Zunächst für Anwälte, unter Umständen immer häufiger ohne Anwälte.

Grössere Rechtsklugheit und "Machine Learning"

Mit ihrer sprachlichen Vielfalt wird die Schweiz die Probe aufs Exempel machen: Natürliche Sprache ist eine Herausforderung für viele Legal-Tech-Innovationen.

Ein Schwerpunkt der Digitalisierung des Rechts liegt in der Entwicklung von Verfahren, die Computern die Erschliessung und Kontextualisierung des semantischen Bedeutungsgehalts von Texten ermöglichen, die in natürlicher Sprache verfasst wurden.

Etabliert hat sich für diese Verfahren die Bezeichnung "Machine Learning". Hier wirken sich inzwischen neue Zugangswege aus. Statt wie noch in den 1990er Jahren an der Entwicklung formaler Sprachmodelle zu arbeiten, die dann als Grundlage für semantische Textanalysen dienen, erzeugen durch Software und Hardware simulierte neuronale Netze diese Modelle heute selbst, angepasst an die Bedürfnisse von Maschinen.

Wo früher formale Datenbasen mühevoll erstellt wurden, dienen sie heute nur noch dem Training künstlicher Intelligenzen.

Es ist zwar noch Zukunftsmusik, dass wir dem Computer eine Frage stellen, die "er" selbständig und sinnvoll beantwortet. Die Möglichkeiten sind jedoch vielversprechend, so dass sich kein wichtiger Akteur auf dem Rechtsmarkt erlauben kann, das Thema "Künstliche Intelligenz" zu ignorieren.

Blockchain – Zukunft nicht nur des Zahlungsverkehrs

Zurzeit braucht es noch viel Vorstellungsvermögen, an eine Welt zu denken, in der die juristische Kommunikation nicht mehr von natürlicher Sprache, Schriftstücken und konventionellem Zahlungsverkehr geprägt ist.

Eine gravierende Veränderung in diese Richtung könnte die Blockchain auslösen, eine neue Netzwerk-, Datenbank- und Softwaretechnologie, deren sozioökonomische Bedeutung von manchen mit der Entwicklung des Internets selbst gleichgesetzt wird.

Bekannt wurde das Arbeitsprinzip der Blockchain in Gestalt der Bitcoin, einer dezentralen digitalen Währung. Es handelt sich jedoch um eine Technologie, deren Anwendungsmöglichkeiten weit über den elektronischen Zahlungsverkehr hinausreichen.

Abstrakt formuliert erlauben es die Protokolle, die eine Blockchain antreiben, einer Gemeinschaft von Akteuren, in Echtzeit einen dauerhaften Konsens über die Beschaffenheit der Welt innerhalb ihres Netzwerks herzustellen. Auf dieser dezentralen, dynamisch evolvierenden Datenbasis können individuelle Beziehungen zwischen einzelnen Akteuren auf völlig neue Art und Weise automatisiert werden.

Verträge, die sich selbst exekutieren

Konkret gesprochen ermöglicht die Blockchain Verträge, die sich selbst durchsetzen. Software tritt an die Stelle von Vertragsbestandteilen. Smart Contracts werden diese autonom agierenden Software-Agenten in einer Blockchain genannt. Anstatt wie rechtliche Verträge gegenseitige Obligationen der Parteien zu definieren, sind Smart Contracts eher mit einem Warenautomaten zu vergleichen, der auf mechanische Weise beispielsweise die Erfüllung der ihm geschuldeten Kaufpreisforderung erzwingt, indem erst dann die Nutzung der Kaufsache digital freigeschaltet wird.

In Netzwerken wie Bitcoin, die dem ganzen Internet offenstehen, ermöglicht die Blockchain ein dezentrales, anonymisiertes Interagieren. Vertrauen in Mittler, zum Beispiel in Banken, wird durch anonymisiertes Vertrauen auf technischer Basis ersetzt. Lieferketten lassen sich komplett transparent gestalten. Für Musik und Texte eröffnen sich neue Vertriebswege.

Aber auch in nicht-öffentlichen, in zwischenbetrieblichen und inter-institutionellen Bereichen erlaubt Blockchain ein ganz neues Organisationsparadigma mit voraussichtlich erheblichen Konsequenzen für die klassische, also die juristische "Vertrauensinfrastruktur".

"Swiss Legal Tech" stellt die konkreten Fragen

Der Kongress führt am 4. Oktober 2017 Forscher und Entwickler mit Juristinnen und Juristen aus Unternehmen und Kanzleien zusammen.

Die neuen Technologienhaben das Potenzial, die Effektivität und Qualität juristischer Arbeit grundlegend zu verbessern. Was ist heute bereits möglich? Was muss jetzt schon im Blickfeld sein, um morgen nicht den Anschluss zu verlieren? Was sind die Trends für die nächsten zehn bis 15 Jahre, die bereits jetzt erste Schritte erfordern, um in der Zukunft des Rechts eine Rolle zu spielen?

Tipp: Informationen zum Programm und zur Teilnahme am Kongress Swiss Legal Tech finden Sie unter www.swisslegal.tech 

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Zitiervorschlag

Swiss Legal Tech: Die Zukunft im Schweizer Recht . In: Legal Tribune Online, 16.08.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/23633/ (abgerufen am: 28.03.2024 )

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