Die juristische Presseschau vom 26. Juni 2015: Kulturwandel der Anwaltschaft – Supreme Court erlaubt Obamacare – Folgen des Grexit

26.06.2015

Die Marktverhältnisse unter und Arbeitsbedingungen in den Kanzleien haben sich verändert. Außerdem in der Presseschau: EuGH lässt Entzug der Aufenthaltserlaubnis zu, Supreme Court segnet Obamacare ab und die Folgen des Grexit.

Thema des Tages

Strukturwandel in der Anwaltschaft: Das Handelsblatt (Désirée Balthasar) bringt vor dem Hintergrund des aktuellen Ratings "Beste Anwälte 2015" einen umfassenden Bericht zu Marktveränderungen unter den Kanzleien und zu Arbeitsbedingungen in mittleren und Großkanzleien. In den letzten Jahren habe sich ein Trend abgezeichnet, wonach nicht mehr ausschließlich die Top-Wirtschaftskanzleien den Markt beherrschten, sondern hoch spezialisierte Boutiquen an Bekanntheit und Akzeptanz gewinnen. Andererseits sehen sich Großkanzleien zunehmend wirtschaftlichem Druck ausgesetzt und seien mittlerweile bereit, sich auch von langjährigen Partnern zu trennen.

In einem weiteren Beitrag greift das Handelsblatt (Désirée Balthasar) Umfragen von Azur und LTO auf, die auf veränderte Vorstellungen von einem optimalen Arbeitsplatz unter jungen Absolventen verweisen. Diese achten nicht mehr auf hohen Verdienst und Statussymbole, sondern auf Eigenständigkeit und Work-Life-Balance, was die Arbeitgeber vor erhebliche Herausforderungen stellt.

Rechtspolitik

EU-Urherberrechtsreform: zeit.de (Torsten Kleinz) erläutert die Kritik am Bericht des Rechtsausschusses des EU-Parlaments zur Urheberrechtsreform. Darin werde eine restriktive Auslegung der Panoramafreiheit festgeschrieben, die dazu führen könne, dass das Recht, etwa öffentliche Bauwerke fotografieren und diese Aufnahmen verbreiten zu können, erheblich eingeschränkt wird. So könnten Facebook-Nutzer in Zukunft verpflichtet sein, eine Einwilligung des Urhebers einzuholen, bevor sie ihre Urlaubsfotos von Sehenswürdigkeiten posten können.

Staatsangehörigkeit: Das Vorhaben der Innenministerkonferenz, deutschen Dschihadisten die Staatsangehörigkeit zu entziehen, stellt nun die Badische Zeitung (Christian Rath) dar. Ein Bericht des Bundesinnenministeriums sehe die mögliche Lösung in der Einführung einer neuen Verlustregel, wenn die Person sich an "Kampfhandlungen terroristischer Organisationen in Krisengebieten" beteiligt hat. Dies sei allerdings nur bei Vorhandensein einer doppelten Staatsbürgerschaft möglich. Christian Rath (taz) kritisiert dies als "Ausbürgerung auf Verdacht".

Zitiervorschlag

Die juristische Presseschau vom 26. Juni 2015: Kulturwandel der Anwaltschaft – Supreme Court erlaubt Obamacare – Folgen des Grexit . In: Legal Tribune Online, 26.06.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16002/ (abgerufen am: 19.04.2024 )

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