100 Prozent mehr Selbstanzeigen: Niedersachsen schließt Ankauf weiterer Steuersünder-CDs nicht aus

02.07.2014

Die Selbstanzeigen von Steuersündern in Niedersachsen sind in diesem Jahr sprunghaft angestiegen: Bis Ende Juni zeigten sich 2.218 Bürger bei den Finanzämtern wegen Steuerhinterziehung selber an, teilte das Finanzministerium am Mittwoch in Hannover mit. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von mehr als 100 Prozent. Im selben Zeitraum 2013 gingen 1.103 Selbstanzeigen ein.

Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) schließt den Ankauf weiterer Daten nicht aus, solange der automatisierte Datenaustausch zwischen den Staaten noch nicht umgesetzt ist. "Entsprechende Verhandlungen laufen derzeit und haben große Aussicht auf Verwirklichung", heißt es in einer Mitteilung des Finanzministeriums.

Auslöser für den Anstieg der Selbstanzeigen seien unter anderem der "Hoeneß-Effekt" nach der Berichterstattung über die Steuersünden des Bayern-München-Managers und Ankäufe von Schweizer Steuer-CDs mit Daten deutscher Bankkunden gewesen.

Schneider erklärt den Anstieg der Zahlen allerdings nicht nur mit dem Verfolgungsdruck durch den Ankauf von CDs, sondern auch mit einer geplanten Strafverschärfung. Die Straffreiheitsgrenze bei einer Selbstanzeige soll ab 2015 von 50.000 Euro auf 25.000 Euro halbiert werden.

dpa/mbr/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

100 Prozent mehr Selbstanzeigen: Niedersachsen schließt Ankauf weiterer Steuersünder-CDs nicht aus . In: Legal Tribune Online, 02.07.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12424/ (abgerufen am: 24.04.2024 )

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