Erste Pleite in der Legal-Tech-Startup-Szene: Legal­base hat Insol­venz ange­meldet

Das Unternehmen Legalbase hat Insolvenz angemeldet. Nur rund ein Jahr war das Legal Tech-Unternehmen auf dem Markt. Die Newcomer haben auf ihrer Website standardisierte Anwaltsleistungen zum Festpreis angeboten, zudem sollten Anwälte über die Plattform vermittelt werden.

Gründer Dr. Daniel Biene hatte bereits Smartlaw mitentwickelt*. Dieses Legal Tech-Startup bietet die Möglichkeit, individualisierte Verträge und Rechtsdokumente online zu erstellen können. Im Frühjahr 2014 übernahm Wolters Kluwer, zu dem auch LTO gehört, die Plattform. Mit dem Projekt Legalbase hatten die Gründer auch Aufmerksamkeit in der Szene erregt, weil mit Legalzoom einer der großen Player der Legal-Tech-Szene in den Vereinigten Staaten zu den Investoren zählte.

Nach einem Bericht von Gründerszene.de musste Legalbase die Insolvenz anmelden, weil die jüngste Finanzierungsrunde geplatzt ist. Das Startup habe zwei Millionen Euro von den bisherigen Geldgebern aufnehmen wollen, Gründer Biene habe das Kapital für gesichert gehalten. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 17 Mitarbeiter.

Zuletzt haben bereits die Unternehmen "Escher hilft" und "Recht ohne Risiko" ihre Tätigkeit eingestellt. Deren Unternehmenskonzepte können allerdings nicht als Legal Tech Startups im eigentlichen Sinne gelten. Rechtsanwalt Escher hatte reine Rechtsberatung angeboten und dafür lediglich ein Online- bzw. ein TV-Portal genutzt. Er musste im August 2016 Insolvenz anmelden. "Recht ohne Risiko" hatte für Verbraucher Rechtsanwälte vermittelt, die dann den Widerruf von Darlehensverträgen vorgenommen haben. Das Unternehmen hat die Geschäftstätigkeit Ende 2016 eingestellt.

tap/LTO-Redaktion

* Anm. d. Red.: Hier stand zunächst "entwickelt". Das Gründungsteam von Smartlaw war dreiköpfig. Geändert am 24.2.2017, 9:53.