Gegen die Instrumentalisierung von Religion: Frauenorganisationen verteilen Grundgesetze in Berlin

30.08.2012

Im Mai dieses Jahres verteilten Salafisten Exemplare des Koran in den Fußgängerzonen deutscher Großstädte. Am Samstag werden zwei Frauorganisationen Grundgesetze an Passanten vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin ausgeben. Damit wollen sie zum Ausdruck bringen, dass die Werte, die im Grundgesetz verankert sind, die Gesellschaft zusammenhalten und die Grundrechte Basis eines respektvollen und gleichberechtigten Miteinanders sind.

Aus Sicht der gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Mädchen und Frauen "Terres des femmes" und der "Frankfurter Initiative progressiver Frauen" (fraINfra) ist es die freie Entscheidung jeder und jedes Einzelnen eine Religion auszuüben – oder auch nicht. "Wir stellen uns allerdings entschieden dagegen, wenn Religion oder Traditionen dazu genutzt werden, die vom Grundgesetz garantierten Rechte von Mädchen und Frauen zu beschneiden", so Christa Stolle, Geschäftsführerin von Terres des femmes.

Die Aktivitäten extremer Gruppierungen wie Pro Deutschland oder bestimmter Salafistengruppen führten zu einer Polarisierung und unnötigen gegenseitigen Abgrenzung in der Gesellschaft. Die beiden Frauenorganisationen wollten mit ihrer Aktion den öffentlichen Diskurs weglenken von Unterschieden zwischen Religionen und Kulturen und stattdessen die gemeinsame Verankerung in einer säkularen Demokratie in den Mittelpunkt stellen.  

tko/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Gegen die Instrumentalisierung von Religion: Frauenorganisationen verteilen Grundgesetze in Berlin . In: Legal Tribune Online, 30.08.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/6960/ (abgerufen am: 18.04.2024 )

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