Antrag im NSU-Prozess: Zschäpe will erneut Anwältin los­werden

16.06.2016

Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe hat erneut einen Versuch unternommen, sich von Anja Sturm, ihrer Pflichtverteidigerin, zu trennen. Grund dafür soll eine mehrwöchige Erkrankung sein.

In Briefen an das Gericht beantragte Zschäpe, die Bestellung von Rechtsanwältin Sturm zurückzunehmen und stattdessen ihren Vertrauensanwalt Hermann Borchert zu verpflichten. Die Bundesanwaltschaft wandte sich am Donnerstag im Münchner NSU-Prozess gegen Zschäpes Anliegen. Das Gericht hat darüber noch nicht entschieden.

Vertreten wird Zschäpe meist von dem Münchner Anwalt Andreas Lickleder, der als Revisionsspezialist gilt. Die Bundesanwaltschaft begründet ihr "Nein" zu Zschäpes Antrag damit, dass sie mit ihren bisherigen Anwälten ordnungsgemäß vertreten sei. Neben ihren Anwälten Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm bestellte das Gericht im Sommer 2015 zusätzlich den Münchner Anwalt Mathias Grasel als vierten Pflichtverteidiger.

Im NSU-Prozess wirft die Bundesanwaltschaft Zschäpe Mittäterschaft an den zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden des "Nationalsozialistischen Untergrunds" und an zwei Sprengstoffanschlägen vor.

dpa/nas/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Antrag im NSU-Prozess: Zschäpe will erneut Anwältin loswerden . In: Legal Tribune Online, 16.06.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/19687/ (abgerufen am: 25.04.2024 )

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