Maas plant Anti-Doping-Gesetz: Keine Mindestmengen und schon den Besitz bestrafen

02.09.2014

Der Bundesjustizminister hat sich in einem Interview mit dem Deutschlandfunk zu einem Entwurf eines Anti-Doping-Gesetzes geäußert. Man könne zwar die Motive von Sportlern nachvollziehen, die zu leistungsfördernden Mitteln greifen. Gnade will Heiko Maas dennoch nicht walten lassen.

Wie Heiko Maas (SPD) in einem ausführlichen Interview mit dem Deutschlandfunk verriet, soll es schon bald einen Entwurf eines Anti-Doping-Gesetzes geben. Damit sollen sowohl Sportler als auch deren Zulieferer bestraft werden können.

Maas könne zwar "sehr gut nachvollziehen", warum Athleten ihre Körper manipulieren. Der Sport sei oft der einzige Weg, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Außerdem gleiche der Sportler damit häufig nur Wettbewerbsnachteile aus, die dadurch entstünden, dass "die anderen es alle machen".

Dennoch will Maas hart durchgreifen. Auf straffreie Mindestmengen will der Minister verzichten, sodass bereits schon derjenige strafbar wäre, der etwa nur eine einzige Pille bei sich führt. Dies sei schon deshalb nötig, da man kleine straffreie Mengen nicht für die vielen verschiedenen Substanzen gesetzlich festlegen könne. Es sei ohnehin schon schwer genug, die Einnahme von Dopingmitteln zu kontrollieren und zu ahnden.

Ebenso solle es eine uneingeschränkte Strafbarkeit schon für den Besitz von Dopingmitteln geben. Die Ansicht, dass dies gegen den Grundsatz der straflosen Selbstschädigung verstoßen könnte, teilt Maas nicht. Es gehe um den Sinn und Zweck, warum man seine eigene Gesundheit schädigt. Für den, der sich damit "selber einen Gefallen tun" wolle, interessiere sich die Allgemeinheit nicht. Wer sich damit aber im Wettbewerb Vorteile verschaffe, dem dürfe man mit dem Strafrecht begegnen.

una/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Maas plant Anti-Doping-Gesetz: Keine Mindestmengen und schon den Besitz bestrafen . In: Legal Tribune Online, 02.09.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/13054/ (abgerufen am: 23.04.2024 )

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