Hengeler Mueller: KKR will Besteckhersteller WMF von der Börse nehmen

25.06.2014

Bei dem Besteck- und Kaffeemaschinenhersteller WMF hat künftig der Finanzinvestor KKR das Sagen. Ein österreichischer Großaktionär gibt seinen Widerstand gegen die Übernahme durch das Private-Equity-Haus auf. Nun sollen die Vorzugsaktien eingesammelt werden, dann kann WMF von der Börse genommen werden. Hengeler Mueller ist für KKR beratend tätig.

Wolfgang Meyer-Sparenberg

KKR hat mit der FIBA Beteiligungs- und Anlage GmbH, hinter der der österreichische Unternehmer und zweite WMF-Großaktionär Andreas Weißenbacher steht, eine Vereinbarung geschlossen: Nach erfolgreichem Vollzug des öffentlichen Erwerbsangebots und Genehmigung durch die Kartellbehörden werden KKR und FIBA ihre Beteiligungen an WMF in einer Holdingstruktur zusammenführen. Dazu tauscht die FIBA ihre Sperrminorität von 25,1 Prozent der WMF-Stammaktien in eine Beteiligung an der Finedining Holding, über die KKR das Unternehmen aus Geislingen hält.

Die gemeinsame Gesellschaft hält künftig 96,6 Prozent der Stammaktien des Traditionsunternehmens. Ziel sei es, WMF von der Börse zu nehmen, teilt KKR mit. Doch für den Rückzug braucht der Großaktionär eine Beteiligung von 90 Prozent am Grundkapital und muss deshalb auch noch rund drei Viertel der Vorzugsaktien einsammeln, die bis auf einen kleinen Anteil im Streubesitz sind.

KKR bietet den Vorzugsaktionären 53 Euro für ihre Aktien, die am Mittwoch in Frankfurt mit 51 Euro schlossen. Vor zwei Jahren, beim Einstieg bei WMF, hatte KKR nur 31,70 Euro geboten. Geben alle Vorzugsaktionäre ihre Papiere ab, kostet die Komplett-Übernahme 231 Millionen Euro. 2012 hatte KKR für weitere rund 238 Millionen Euro die Hälfte der Aktien von der Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis übernommen.

Hengeler Mueller berät KKR und ihre Holdinggesellschaft Finedining bei dieser Transaktion wie schon beim Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung und dem freiwilligen Übernahmeangebot an sämtliche WMF-Aktionäre im Jahr 2012. Die anwaltlichen Berater der FIBA waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht bekannt.

Beteiligte Kanzleien

Beteiligte Personen

Hengeler Mueller für KKR / Finedining

Dr. Wolfgang Meyer-Sparenberg, Gesellschaftsrecht/M&A, Partner, Düsseldorf

Dr. Maximilian Schiessl, Gesellschaftsrecht/M&A, Partner, Düsseldorf

Prof. Dr. Jochen Vetter, Gesellschaftsrecht/M&A, Partner, München/Düsseldorf

Heinrich Knepper, Finanzierung, Partner, Frankfurt

Dr. Thorsten Mäger, Kartellrecht, Partner, Düsseldorf

Dr. Alexander Ego, Senior Associate, München

Elisabeth Kreuzer, Associate, München

Dr. Lars Mesenbrink, Associate, Düsseldorf

Dr. Dennis Schlottmann, Senior Associate, Düsseldorf

Quelle: LTO-Redaktion mit Material von Hengeler Mueller

Zitiervorschlag

Hengeler Mueller: KKR will Besteckhersteller WMF von der Börse nehmen . In: Legal Tribune Online, 25.06.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12335/ (abgerufen am: 20.04.2024 )

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