Bundesverfassungsgericht wird 65: Letzte Hoff­nung Karls­ruhe

28.09.2016

Mehr als 200.000 Verfassungsklagen haben die Karlsruher Richter seit 1951 geprüft. Jedes Jahr kommen um die 6.000 neue Verfahren hinzu. Wie ist das zu schaffen? Ein Blick hinter die Kulissen.

 

In Raum 530 stapelt sich das Unrecht der Republik sonnengelb bis unter die Decke, das echte und das gefühlte. Ein paar Kartons, Ordner. Aber vor allem unzählige gelbe Umlaufmappen, dicke, nicht so dicke, schlanke. In den meterhohen offenen Regalen türmen sich die Aktenzeichen bis knapp unter die Neonlampen an der Decke. "Archiv" steht draußen im Büroflur auf dem unscheinbaren Schild neben der Tür. Beim Eintreten röhrt die Lüftung. Die Herzkammer des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) ist fensterlos und stickig.

Für viele Kläger lagert hier die letzte Hoffnung. Ihren Rechtsstreit haben sie in allen Instanzen verloren. Nun appellieren sie an das Grundgesetz und die Verfassungshüter: Womöglich muss ihr Fall doch noch einmal aufgerollt werden, wenn die Karlsruher Richter einen Grundrechtsverstoß feststellen. In Raum 530 harren ihre Beschwerdeschriften der Entscheidung, manchmal jahrelang. Denn hier ist ihre Geschichte eine von vielen. Jedes Jahr landen etwa 6.000 neue Verfassungsklagen in Karlsruhe - Tendenz steigend.

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Zitiervorschlag

Bundesverfassungsgericht wird 65: Letzte Hoffnung Karlsruhe . In: Legal Tribune Online, 28.09.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/20698/ (abgerufen am: 18.04.2024 )

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